Gut gelaunt wirbelt Jacqueline Neller durch die Obst- und Gemüseabteilung des famila-Warenhauses in Schleswig. „Meine Lieblingsabteilung“, schwärmt die 28-Jährige. „Hier kann ich ziemlich selbstständig arbeiten.“ Gerade ist sie mit der Qualitätskontrolle der Lebensmittel beschäftigt. Wie alle anderen Auszubildenden auch, durchläuft die junge Frau alle Abteilungen des Marktes in der dreijährigen Lehrzeit, allerdings mit einem Unterschied: Sie arbeitet lediglich 27,5 Stunden in der Woche, also elf weniger als üblich. Die Berufsschule kann allerdings nicht in Teilzeit besucht werden. Genauso wie ihre Mit-Azubis ist sie dort an einem Tag in der Woche. „Für mich ist das alles so gut schaffbar, und meine Arbeit bringt mir super viel Spaß. Die Kollegen sind extrem nett – einfach Bombe.“
Jacqueline Neller hatte zuvor eine Ausbildung als Floristin begonnen, die sie aber wegen Allergien abbrechen musste. Ihre Umschulung wird nun teils vom Amt, teils von famila finanziert. Nils Michalek, Warenhausleiter bei famila in Schleswig, ist mit seiner Auszubildenden mehr als zufrieden. „Hut ab vor ihrer Leistung. Sie ist wissbegierig, fleißig und flexibel.“ Jacqueline Neller freut sich über das Lob. „Mir ist es wichtig, dass ich auch mal einspringen kann, wenn zum Beispiel Kollegen krank werden. Meine Mutter kommt dann manchmal aus Hamburg nach Schleswig und hilft mir zu Hause.“ Das Modell „Azubi in Teilzeit“ hat sich nach Angaben von Bartels-Langness, der Muttergesellschaft von famila und Markant, bewährt. Zurzeit nutzen zehn junge Menschen dieses Angebot. „Für alle Beteiligten ist dies ein wichtiges Modell, da nicht für jeden eine Ausbildung in Vollzeit möglich ist“, sagt Valentina Ostermann von der Personalentwicklung. Gemeinsam mit ihrem Team findet sie individuelle Lösungen – auch dann, wenn jemand eine Vollzeitausbildung beginnt und während der Ausbildungszeit aus wichtigem Grund in eine Ausbildung in Teilzeit wechseln muss.